Frankie And The Witch Fingers
Monsters Eating People Eating Monsters...
Text: Jan Schwarzkamp
Im Mai 2019 zeigt das einstündige Doppelalbum “ZAM” die dahintersteckende Band aus Los Angeles als gereifte Musiker mit mehr Muskeln und progressiven Strukturen. Schrammeliger Garage Rock war vorgestern, ab jetzt kommen die Songs selten unter vier Minuten ins Ziel und gehen verschlungene Pfade. “Monsters Eating People Eating Monsters…” geht einen Schritt zurück und reduziert die Masse auf handliche 40 Minuten und acht Songs. Passt auf eine einzelne LP und ist kostengünstiger. Wieder zeigt sich, dass ihnen der 2018 eingestiegene Schlagzeuger Shaugnessy Starr die Türen zu den progressiveren Winkeln des Psych-Universums geöffnet hat. Das Album ist von Anfang bis Ende eine perkussive Achterbahn, die nicht selten an Santanas Frühphase erinnert. Der nervöse, motorische Swing hält das Spannungslevel hoch, treibt direkt das eröffnende “Activate” in achtminütige Trance. “Reaper” gibt sich erst zurückgelehnt, um dann ein fettes Fuzz-Riff aufzufahren. “Simulator” ist ein locker dahingeschlenzter Brecher mit irrem Percussion-Break und Freakout. Immer wieder gehen die Songs ineinander über, versteckt sich ein Saxofon hinter den Gitarren. Und das Finale mit dem rasanten “Cavehead”, das in das Black Sabbath-Riffing des achtminütigen Titelstücks übergeht, ist grandios.