Im immer unübersichtlicher werdenden musikalischen Universum zwischen King Gizzard & The Lizard Wizard, Ty Segall und (Thee) Oh Sees sind noch ein paar kleinere Planeten zu vergeben. Einen haben sich Frankie And The Witchfingers gesichert. Die gibt es nicht erst seit gestern: “ZAM” ist das fünfte Album der Band, die selbige entweder auf Vinyl oder auf Cassette veröffentlichen. Analog, Baby! Was selbstverständlich bestens zu ihrem Sound passt, einem spielfreudigen Bastard aus Psych, Fuzz, Garage, Jam und Kraut. Die Band selbst nennt es schlauerweise Ebb-and-Flow-RocknRoll, was super passt, denn gerade in den drei jeweils mehr als acht Minuten langen Stücken “Dracula Drug”, “ZAM” und “Underneath You” kommt dieses Auf-und- Abschwellen besonders gut zur Geltung; in diesen Songs kann sich die Band austoben, sich reinsteigern und – wie King Gizzard – stakkatokrautig- monoton grooven, bis auch das letzte Bisschen Verstand mitgerissen wird. So ausladend hat die vierköpfige Band um Kopf, Sänger und Gitarrist Dylan Sizemore ihren Sound noch nie inszeniert. “ZAM” ist eine einstündige Odyssee. Meistens ruckelt es wacker voran, am liebsten ab vier Minuten und aufwärts. Aus dem Rahmen der elf Songs fallen nur “I Am”, was eine kurze Garage-Rock-Idee ist, die eine kurze Idee bleiben darf, sowie “Head Collector”, eine von Streichern getragene Psychedelic-Pop-Ballade. Ansonsten beherrscht teuflisch tanzbarer Wahnsinn diese Platte, die jeder Fan der erwähnten Bands erkunden sollte.
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