Frankie & The Heartstrings
Hunger
Text: Markus Hockenbrink
Maxïmo Park haben zwei Pünktchen auf dem I, weil das witzig aussieht und die smarten Geordies in punkto Humor schon auf den ersten Blick von Jammerlappen wie The Enemy oder den Paddingtons abhebt. Frankie und seine Heartstrings haben sich für einen eher altmodischen Namen entschieden, aber ansonsten trinken sie offenbar vom selben Leitungswasser wie ihre Tyneside-Nachbarn. Auch ihr Sänger japst mit lustigem Akzent durch angerissene Popsongs, die vom Bücherlesen und Parkbanklümmeln handeln. Und natürlich von den Frauen, die sich auf seine abgebrühten Verführungskünste einstellen können: “I just say geeky things/ Like, I love the way Scott Walker sings/ Ive got all his records/ Wont you come round to mine?” Das hat nichts von dem bedeutungsschwangeren Ernst, mit dem sich junge englische Bands für gewöhnlich ihrer Relevanz versichern wollen, und es spart auch mit der aufgesetzten Rebellenattitüde kleiner Vorstadtgangster. Für Frankie ist Musik sowieso eher Volksfest als Abgrenzungsfestival, und in seinen Mitstreitern und Vertrauten erkennt er Schrebergärtner und Kaninchenzüchter mit Buddy Holly als Ehrenpräsident. Andere mögen die Welt retten wollen, diese Band sichert lieber erst mal ihren Platz an der Theke. Bezahlt wird später, und dann auch lieber mit spritzigem Gitarrengeklimper und Selbstironie als mit lärmigem Second-Hand-Bravado. Wie singt Kumpeltyp Frankie? “I cant help but be myself.”