Der neue Hoffnungsträger im Hause Plattenmeister hört auf den Namen Fred Adrett und positioniert sich musikalisch irgendwo zwischen Gautsch und Lotte Ohm.
Mister Adrett pflegt eine etwas eigenwillige Art des Sprechgesangs und ist stets, aber nicht immer erfolgreich um Wortwitz bemüht. Mangelndes Geschichtsbewusstsein kann man ihm definitiv nicht vorwerfen, Bob Marleys No Woman No Cry gibt er gemeinsam mit Kollegin Greta Schloch in einer 1:1-Übersetzung zum Besten (Keine Fraun, kein Geschrei) und zum Basslauf von Ben E. Kings Stand By Me schiebt er sich ganz wacker durch Manchmal, einen der besten Songs des Albums. Auch darüber hinaus deckt Fred Adrett ein breites musikalisches Spektrum ab: da gibts mit Name zu Baby B ein verspieltes Elektro-Instrumental, für Teufels fette Beute oder Voller wird die E-Gitarre ausgepackt, hier und da klimpert er gekonnt auf dem Piano herum, und mit Dosenbier & Apfelkorn schielt Adrett auch schon mal in Richtung Disco. Trotz allen Einfallsreichtums mag der Funke der Begeisterung aber nicht zu einem Freudenfeuer ausarten, denn Adretts Stimme ist einfach zu prägnant nölig, um dem Album die beabsichtigte Vielfalt zu verpassen. Ein vielversprechender Anfang ist das aber allemal.