Ja ja, die immer gleichen Bilder. Sand hier, Highway da, große Freiheit, Sonnenschein, Staub, Pipapo. Aber so ist es eben. Das ist das, was man mit dieser Art von groovendem Hardrock – um nicht zu sagen Stoner – doch immer wieder assoziiert. Da können sich die Bands auf den Kopf stellen: Kyuss und Fu Manchu haben diese Bilder zementiert und einem mit schweren Metallhaken im Bewusstsein verankert. Also sollte man sich vom fiesen Küsten-und-Leuchtturm-Artwork (im Tray noch verziert mit einem nackten Pin-up… uargh!) nicht in die Irre führen lassen: Freedom Hawk aus Virginia kombinieren die kalifornische Wüste mit einem Abstecher nach Birmingham, ebenjener Stadt, in der einst Black Sabbath gegründet wurden. Gitarrist, Organist und Sänger T.R. Morton kann nämlich nicht leugnen, dass er wie Ozzy Osbourne klingt – aber das hat Wolfmother und Moab ja auch nicht geschadet. Mit seinen drei Kompagnons zimmert sich Morton einen satten Song nach dem anderen zurecht; das ist immer schön catchy, groovt redlich, und gelegentlich bemühen sich Freedom Hawk sogar um Abwechslung, etwa im akustischen Instrumental “Zelda”, das an Sabbaths “Planet Caravan” erinnert. Oder in “Faded”, das archaisch und geradezu mittelalterlich rüberkommt. Das einzige wirkliche Manko der Platte ist, dass sie viel zu lang ist: 13 Songs in 50 Minuten wirken hier schier endlos, was daran liegen könnte, dass es Freedom Hawk an Prägnanz mangelt. Die Band traut sich zu wenig, bricht nie aus ihrem Schema aus und reiht so einen Vierminüter an den nächsten. Das ist wie bei einem guten Stück Schokoladenkuchen: schmeckt zwar, aber nach drei Bissen ist man pappsatt.
weitere Platten
Take All You Can
VÖ: 23.09.2022
Beast Remains
VÖ: 22.03.2018
Into Your Mind
VÖ: 26.06.2015
Freedom Hawk
VÖ: 27.11.2009
Sunlight
VÖ: 28.08.2008