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    Friendly Fires
    Pala

    VÖ: 13.05.2011 | Label: XL/Beggars
    Text: Oliver Schröder
    Friendly Fires - Pala

    Pop goes Fashion oder Fashion goes Pop? Fest steht, dass sich Catwalk und Indiepop-Bühne schon lange nicht mehr so ähnlich sahen wie auf Pala.

    Ob nun Magermodels ihre Runden drehen oder eine Popband aus St. Albans ihre Show abzieht– der Soundtrack ist mittlerweile der gleiche. So wie es der Jetset in England, USA und Frankreich mag, wurde hier jeder Song perfekt aufgenommen: luftig-schaumig, trotzdem fest verankert auf einem Sockel aus Pop, dabei umgeben von einem großen Haufen Schulterpolstern aus cremefarbenen Sakkos. Um die zappeligen Melodien auf Pala in Form zu bringen, waren jeweils mehrere Hände voll Haarpflegeprodukte vonnöten. Oben drauf gibt es noch ein überschickes Coverfoto von Modefotograf Sølve Sundsbø – fertig ist ein weiterer DeLorean unter den Popalben, todschick aber kaum leistungsstark. Der größte Kritikpunkt ist gleichzeitig das größte Feature: das Festklatschen der Songs an einen artifiziellen Retrosound. Die 80er-Trendsuche findet einfach kein Ende, solange sich zwischen Italo-Disco und Schnösel-Pop immer noch ein paar Soundeffekte recyceln lassen. Friendly Fires unterwerfen sich hier, viel mehr noch als auf ihrem Debütalbum, einer flüchtigen Modeströmung und machen Pala damit zum Soundtrack für den Moment. Wenn der Band gegen Ende des Albums dann noch die Songideen ausgehen und alles ausschließlich durch stilistische Bezüge zusammengehalten werden muss, scheint selbst die Kürze dieses Moments ewig zu lange zu dauern. Die Tage der Popper-Tolle sind jedenfalls mal wieder gezählt. Die Tage, an denen Friendly Fires zumindest ab und zu mit einem natürlichen Out-of-Bed-Look auf der Bühne standen, leider auch.

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