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    Friko
    Where We've Been, Where We Go From Here

    VÖ: 16.02.2024 | Label: ATO/Pias/Rough Trade
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 372
    7 / 12
    Friko - Where We've Been, Where We Go From Here

    Am Chicagoer Indie-Himmel ploppt ein neuer Stern auf. Gestatten: Friko.

    Zusammen ist man weniger allein. Das dachten sich womöglich auch Sänger/Gitarrist Niko Kapetan und Schlagzeugerin Bailey Minzenberger – und schwuppdiwupp stand es, das Konzept für die erste Friko-LP “Where We’ve Been, Where We Go From Here”. Indiepop mit Knallbonbon-Füllung, der mindestens so klebrig wie der Kaugummi unter der Schulbank ist? Zum Glück nicht so beim Duo Kapetan/Minzenberger.

    Stattdessen laden sie mit “Crashing Through” und “Crimson To Chrome” zu einer Soirée, mit der man sich ins heimische Jugendzimmer zurückversetzt und an “Staying Up Late” von den Cheerbleederz erinnert fühlt – Duftkerzen-Ambiente und Popcorngeschmack inklusive. Immerhin beschwören sie mit Zeilen wie “Ella we’ll remember who you are/ Love for you is always in my heart” und Chamber-Pop-Melodien nicht weniger als die Kraft der Freundschaft. Selbst die eingängige Klavierballade “Until I’m With You Again” kommt ohne süßliche Melancholie und sonstige Zusatzstoffe aus, legt den Fokus auf Songwriting, Atmosphäre und das Spiel mit Licht und Schatten – wie einst Wilco mit ihrem Album “A Ghost Is Born”. An manchen Stellen wirkt Kapetans Gesang zwar so sprunghaft und unkontrolliert wie der Hormonhaushalt eines verknallten Teenagers nach dem ersten Kuss, was vor allem dem Auftaktstück “Where We’ve Been” anzumerken ist – ihm fehlt es stimmlich an Festigung. Fazit: Kanten schleifen und nachlegen.

    Das steckt drin: Cheerbleederz, Snail Mail, Wilco