Eine Geschichte wie aus der Vorabend-Soap eines leider noch zu erfindenden Alternativ-Fernsehens: Die Freunde Daniel Johansson und Joakim Sveningsson ertränken ihren Liebesfrust allabendlich gemeinsam im Alkohol, gehen irgendwann aus Langeweile in ein Wohnzimmerstudio und machen ein wenig Musik. Was als Leidensgenossenschaft begann, verschönert uns den Frühling: Mit einer Leichtigkeit und unverkrampften Eleganz zaubern sie hinreißende Melodien aus dem Ärmel. Dazu arrangieren sie wunderbar LoFi und doch klanglich brillant, finden immer den richtigen Ton zwischen Spontaneität und Detailliebe und richten sich damit einer bislang unbesetzten Nische trauriger Trinklieder über Verflossene und die ungewohnte Freiheit des Single-Daseins ein. Vergleiche sind schwer auszumachen – auf der Melodie-Ebene hört man eine offensichtliche Verwandtschaft zu Arcade Fire oder Wolf Parade, klanglich hingegen erinnerts eher an die betont spröde und intuitiv abgestimmte Antwerpen-Schule um Bands wie Gore Slut oder Dead Man Ray. Hin und wieder werden traurige Polka-Weisen ausgepackt, oder es marschiert im Stakkato-Gitarrenrhythmus schnurstracks Richtung Indierock-Disco. Ein zauberhaft unverkrampftes, manchmal absichtlich schief hängendes Album, das kompositorisch zwar nicht durchgehend überzeugt, aber doch über zahlreiche Langzeit-Burner verfügt.
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