Friska Viljor
The Beginning Of The Beginning Of The End
Text: Dennis Drögemüller
Der wehmütige Liebeskummer, der Joakim Svennigsson und Daniel Johansson einst zusammenbrachte, scheint mit “The Beginning ” größtenteils überwunden. Gleich der Opener “Larionov”, circa das “Walking On Sunshine” der Indiekids, trompetet seinen neu gefundenen Optimismus lautstark in die Welt. In “You Meant Nothing” tritt das Duo dann auch nicht in erster Linie gegen eine Verflossene nach, sondern feiert im Rückblick mit einem selig lächelnden Indiefolk-Walzer die eigene Sentimentalität. Friska Viljor rücken also ein Stück mehr auf die Sonnenseite des Lebens, machen ansonsten aber, was sie eben können: poppigen Wohlfühl-Indie mit skandinavischer Grübelei im Unterton, inklusive zotteligem Loser-Charme und gelegentlichem Überschwang sowie einem Folk-Instrumentarium von Mandoline bis Glockenspiel. Für die Astrid-Lindgren-Fraktion gibt es außerdem wieder Kinderbuntes wie “Malou” mit seiner quietschigen Orgel und seinen “Lalala”s, die es sogar bis in den folgenden Schweden-Western “Did You Really Think You Could Change?” schaffen. Weil auch die melancholischen Besinnungsballaden “To Be Alone” und “People And So On” am Ende recht glücklich daherkommen, packt einen das einzig düstere “Useless” umso mehr: “Is that your heart I hear/ There is so much to fear”, singt Svenigsson mit brüchiger Stimme auf dem Höhepunkt des siebenminütigen Folk-Dramas, während Bläser, Akkordeon und Schlagzeug zur Arcade-Fire-Melodie langsam genauso überschwappen wie die Emotionen. So nahe dürften Friska Viljor einem gern öfter kommen.
weitere Platten
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