Seine eigene Band, hier in schönster Übersetzung “wiederkäuend”, tut ebendas: Sie klingt ein wenig wie die bekannteren Kollegen, ein bisschen wie die früheren. Ob-la-di, Ob-la-da. Das wäre alles himmelschreiend nett und öde, wären da nicht Johnsons merkwürdige Erzählungen, die man mitlesen muss, um sie wenigstens halbwegs zu begreifen. “I was born in Tegucigalpa the only day it ever snowed there/ Was a frozen wave that killed the yucca and the Adams fig.” Über solche Romananfänge würde mancher Lehrer LK-Klausuren schreiben lassen. Johnson lässt seinen – begleitet nur von sparsamer Gitarre, Schlagzeug, Fiddle und Klavier – auf dem Land stehen. “The Ruminant Band” ist kein Album, aus dem man knackig zitiert; es ist ein Album, dem man zuhören muss. Es geht um böse Träume und ein Pennermädchen, um den Mann in der Sonne und um kleine Lebensszenen: “Press your lips upon this hornets kiss/ And I will blow the tiny spider off your wrist.” Im Vorbeihören verpasst man das schnell. Wer kann, zieht viel aus den scheinbar anspruchslosen Indiesommersongs, aber ziehen muss man schon, um in den freundlich zweidimensionalen Liedern so etwas wie Profil zu finden. Eric Johnson, der Künstler, legt es darauf an, mit jedem Album wieder neu entdeckt zu werden.
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