Die ehrlich vertonte Liebe zum manchmal so hässlichen Leben war immer die größte Qualität des Genies der Red Hot Chili Peppers. Das schreiende emotionale Chaos seiner ersten beiden Platten belegt das ebenso wie die wundersamen Songfragmente vom bizarr-schönen letzten Werk “To Record Only Water For Ten Days”. Nun liefert der Mann die nächste Seite eines Krankenblatts, das ja schon fast zu den Akten gelegt wurde. Und – man hört es – es scheint John besser zu gehen. Der Mann mit dem unkontrollierten Output hat sogar den Blick für Details wieder gefunden. Die Songs auf “Shadows Collide With People” sind vielseitiger instrumentiert und reichen von fluffigen Popnummern über eigenartige Instrumentals bis zu überraschend komplexen Liedern wie dem Opener “Carvel”. Doch trotz der Mehrzahl an Stilen wirkt dieses Album nicht mehr ganz so aufwühlend wie der Vorgänger, wenn auch die bloße Menge an Output des Mannes (dieses Mal 18 Lieder) schlicht anormal bleibt. Ob man nun persönlich mit dem Frusciante von vor zwei Jahren, dem von ganz früher oder dem von heute am besten kann, er ist etwas Besonderes. Wie viel Tiefe kann eine Stimme haben? Wie viel eigenen Charakter ein Sound? Wie viele Facetten ein Songschreiber?
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