Further Seems Forever
How To Start A Fire
Text: Jan Schwarzkamp
Nicht, dass das erste Werk “The Moon Is Down” ein schlechtes Album gewesen wäre, aber es ließ doch etwas an Eingängigkeit und an, na ja, Hits vermissen. Klar, mit Christopher Carraba hatte man damals auf jeden Fall einen Pluspunkt in seinen Reihen. Doch der ist bekanntlich kurz nach den Aufnahmen ausgestiegen um sich ganz auf Dashboard Confessional zu konzentrieren – ziemlich erfolgreich, wie man weiß. Recht schnell ist dann der erst 21-jährige Jason Gleason zum verbliebenen Quartett dazugestoßen und bürgt nun für die richtige Dosis Sanges-Seele. Und um es gleich vorweg zu sagen: Er singt verdammt gut und braucht sich hinter Rehäuglein Carraba nicht zu verstecken. Erneut gibt es zehn Songs in dichtem Soundgewand, tight, versiert und offensichtlich gekonnt gespielt. Der Titelsong geht gleich gut rein, gefolgt von der Single “The Sound”. Dem Stück muss man zwar ein paar Durchläufe gönnen, aber dann zündet es – et violà, der erste Hit. Ein weiterer ist vor allem “Pride War”, das man schon von der “Atticus II”-Compilation kennen könnte: Hinreißende Melodien paaren sich mit herzzerreißendem Gesang. Ähnliches gilt auch für das folgende “On Legendary”, das anfänglich mit akustischer Gitarre und Klavier die Ohren umgarnt, um sich dann zu einer harmonischen Hymne hochzuschaukeln. Überhaupt spielen Further Seems Forever gerne auf der Laut-Leise-Klaviatur, allerdings nicht in üblicher Stop-and-Go-Manier. “A Blank Page Empire” oder “I Am” beispielsweise beginnen erst ruhig, gemächlich, schleichen sich an, um nach und nach anzuwachsen und zuzupacken. Ein schönes Album, das noch schöner sein könnte, hätte es nicht diesen bitteren christlichen Beigeschmack und eben ‘Tooth & Nail’ als Ursprungslabel. Sympathisanten von Bands wie Sunny Day Real Estate oder Jawbreaker sollten hier aber gut und gerne mal hinhören.
weitere Platten
Hide Nothing
VÖ: 23.05.2005
The Moon Is Down
VÖ: 08.04.2002