Fury Of The Headteachers
You Took A Scythe Home
Text: Carsten Sandkämper
Dabei ist so mancher sicherlich nach dem ersten Hören versucht, das Debüt von FOTH vor der ersten Bloc Party in den Schrank zu stellen, so catchy ist der Upbeat-Scheiß dann doch, der hier durch atemlose 35 Minuten hetzt. Im besten Sinne dreckig geht die Band zur Sache. Schöngeistigkeit hat in ihren Songs so viel Platz wie Finger in zuschlagenden Türen. Und ungefähr so schmerzhaft erschließt sich das Gesamtkonzept von “You Took…”. Teenage Angst mit einer gehörigen Portion adoleszenter Depression in the making. Wenn am Ende von “Right Is Right Is Right” eine kleine Ewigkeit die Gitarre in Rückkopplungen nervt, dann soll das so: nerven, schmerzen und wach halten. Mission erfüllt, muss man dem Album mehrmals bescheinigen. Mit der Eindringlichkeit von Les Savy Favs, dem Dreck von Mclusky unter den Fingernägeln und dem songtreibendem Verve eines Bastards aus Big Black und Devo wird hier ein Fass schlechter Laune aufgemacht. Gleichzeitig taugt das Album als Ausdruck jugendlicher Verzweiflung, wenn in “Optimism” das Mantra “I tried to drink, but it just made me thirsty klar macht, dass in dieser Umgebung absolut nichts im Gleichgewicht ist. Wenn man etwas an der Platte bekritteln wollte, müsste man schon ein sehr lebensbejahender Mensch sein, und den hat sie glücklicherweise nicht zur Rezension bekommen.