Dieser Mann wird einfach immer besser. Gareth Dutton ist weiß und gerade mal 27 Lenze alt, legt mit Philadelphonic aber nun schon sein viertes Album puren Blues-Grooves der alten Schule hin, ohne sich darum zu scheren, ob er damit wider allen Trends und aktuellen Musikströmungen handelt. Und gerade das macht ihn so sympathisch und gut. Denn obwohl die musikalischen Neuerungen auch diesmal wieder eher marginaler Natur sind – ein bißchen fröhlicher und gesangsverliebter, ein wenig mehr uptempo und eine Spur besser produziert -, ist er weit davon entfernt, diesen unangenehmen kennste-einen-kennste-alle-Effekt zu adaptieren, der zum Beispiel die Jamiroquai-Alben so langweilig erscheinen läßt. Die Kontrabaß-Minimaldrums-Rhythmusgruppe groovt wie Sau, und G.s herrlich unpräzise, dafür aber um so gefühlvoller gespielten Akustik- und Stromgitarren bieten den ausreichenden Harmonieteppich, auf dem er in seiner ziemlich einzigartigen Weise die für ihn so typischen Singalongs und Raps ausbreiten kann. Keine Frage: Dieser Mann hat den Blues schon mit der Muttermilch eingesogen und als pubertierender Straßenmusikant so lange absorbiert, daß er ihn dir nun mit maximaler Nonchalance vor die Füße wirft. Und dir bleibt nichts anderes übrig als zuzusehen, wie er sich an dir festsaugt und dich mit diesem heimtückischen Philly-Virus infiziert, der dich nie wieder losläßt. Versprochen.
weitere Platten
Philadelphia Mississippi
VÖ: 24.06.2022
Superhero Brother
VÖ: 04.07.2008
The Electric Mile
VÖ: 23.04.2001
Coast To Coast Motel
VÖ: 30.11.1999
Yeah, It`s That Easy
VÖ: 01.01.1900