Hat hier wer Cabrio gebrüllt? Hell yeah! Nach dem ruhigen Vorgänger Philadelphonic wirft G. Love mit Sommer-Laune und Goodtime-Feel um sich.
Dabei heißt das Grundrezept auch auf Album Nr. Fünf: Eklektizismus galore, mit Herzblut verkörpert. Zwar hat sich das Tour-wütige Kreuzüber-Trio demnach nicht neu erfunden, legt aber ein spielerisches Niveau an den Tag, das schier schwindlig macht. Und genau darin liegt der kleine, aber feine Unterschied zu Fast-Food-Kollegen vom Schlage Wheatus. Sei es der Reggae-Ausflug des Openers Unified, das von Drummer Jeffrey Clemens beigesteuerte, cool-schwüle Night Of The Living Dead oder der zwischen HipHop-Flow und Oldschool-Bluesfunk eingezäunte Groover Parasite mit Gast John Medeski an der Hammond – them guys sure know how to swing! Es schmeicheln perlig die Gitarren, es atmet der Kontrabass Jim Prescotts. Darüber täzelt Loves sanft-warmes Timbre, der im Picker Sarahs Song schließlich selbst Onkel Country Referenz erweist. Höchstnoten werden lediglich von gelegentlich aufkeimender Nettigkeit verhindert. Über den (hoffentlich) bald kommenden Sommer hilft uns dies hier gleichwohl ohne Murren, und auch die ein- oder andere Extra-Meile dürfte in Zukunft durchaus noch drin sein. Wenn schon in der Vergangenheit schwelgen, dann so authentisch und stilvoll wie hier.
weitere Platten
Philadelphia Mississippi
VÖ: 24.06.2022
Superhero Brother
VÖ: 04.07.2008
Coast To Coast Motel
VÖ: 30.11.1999
Philadelphonic
VÖ: 01.01.1999
Yeah, It`s That Easy
VÖ: 01.01.1900