Mehr Cowboys, weniger Galaxien. Seit die vier Texaner endlich regelmäßig dort anzutreffen sind, wo sie hingehören (nämlich auf der Bühne), geht man nun auch auf den Studioalben merklich zu einem live-kompatiblen Sound über. At The End Of The Day” läßt vieles von der Epik der ganz frühen Alben vermissen, die als Kompositionen fürs kleine Kämmerlein reichlich mehr Space-Vibe verströmten als das vorliegende, mittlerweile sechste Album der Frohnaturen aus Houston. Aber aufkommende Wehmut fegen die vier fleißigen Herren mit ganzen 16 neuen Metal-Hits schnell vom Tisch. Bereits der straighte Opener Nothing To Say” könnte GC-typischer nicht sein: zentnerschwere Baßlinien treffen auf eine hochmelodiöse Rodeo-Polka inklusive Mundharmonika-Solo. Direkt gefolgt vom herrlich beatleesken Ants”, das dem Ruf der Galactic Cowboys als dem zweieiigen Zwilling der Götter von Kings X voll gerecht wird, läßt man mit Just Like Me” seinen RocknRoll-Trieben wieder freien Lauf. Bassist Monty Calvins Geniestreich The Machine Fish Suite” spannt über sieben kurze Songkleckse einen abwechslungsreichen Bogen von knapp zwanzig Minuten Länge, in dem auch ein Ausflug zum allerersten Album (Ranch On Mars Pt. 2 (Set Me Free)”) nicht fehlen darf. Konzeptverliebtheit muß nicht statisch wirken, denn ein Medley wie dieses lockert das klassische Albumschema ungemein auf und weiß die musikalische Bandbreite der Band auf relativ geringem Raum zu konzentrieren. Schließlich wagt man mit At The End Of The Day” einen Schritt ins Dunkle. Dort nämlich gibts keine mehrstimmigen Vocals, keine Beatles-Melancholie, Speedmetal-Riffs oder metallische Donnerwetter sondern in Keyboardteppiche gegossene Stille. Ein wohlverdientes Ausatmen nach über einer Stunde Lach- und Nackenmuskeltraining à la Texas. Großartig.
weitere Platten
Long Way Back To The Moon
VÖ: 17.11.2017
Let It Go
VÖ: 19.06.2000
Machine Fish
VÖ: 30.11.1999
The Horse That Bud Bought
VÖ: 01.01.1900