Entsprechend wird der noch immer brillanten Gruppe eine Vita untergeschoben, die Andy Gill kaum gerecht wird: Kurt Cobain hätte sie gemocht, Pearl Jam hätten sie auch sehr bewundert, und R.E.M. waren sogar schon mal als Support bei irgendeiner Tour vor 25 Millionen Jahren dabei. Jetzt spätestens müßten sich alle verbliebenen Gang-Of-Four-Fans fragen: Was interessiert der Scheiß? GOF sind nach wie vor als erster Polit- und Besetzer-Pop und auch wegen ihrer Liebeslieder mit Sätzen wie “Your sweat’s so sour, sometimes I think I love you, but I know it’s only lust” von höherer Wichtigkeit als alles Grunge-Gemüse. Wenn man Jahre später auf dem neuen Album einen Song wie “I Parade Myself” hört, bei dem sich Gill auf einer Gitarre durchs Leben schneidet und mit einer Stimme wie The Psychedelic Furs singt; wenn zu “Better Him Than Me” das Schlagzeug wie mit Revolutionstrommeln vorweggaloppiert und der Gesang sich zum Einzelkampf hineinwirft – dann ist zwar nicht mehr London 1981, aber doch ein schönes Jahr.
weitere Platten
Anti Hero (EP)
VÖ: 17.07.2020
This Heaven Gives Me Migraine (EP)
VÖ: 26.02.2020
Happy Now
VÖ: 26.04.2019
What Happens Next
VÖ: 26.02.2015
Content
VÖ: 28.01.2011
Return The Gift
VÖ: 07.10.2005
Mall
VÖ: 07.05.1991
Hard
VÖ: 05.09.1983
Songs Of The Free
VÖ: 01.05.1982
Solid Gold
VÖ: 01.03.1981
Entertainment!
VÖ: 25.09.1979