Sample-Pop und Storytelling: Gautsch widmet sich auch auf seinem Zweitwerk dem nicht immer ganz gelungenen Witz.
Geplant war ja eigentlich, dass Gautsch mit Singles wie Den Abend oder Ravemädchen zum Popstar avanciert, irgendwie mochte sich das Volk diesen Plänen aber nicht beugen und ignorierte den Entertainer weitgehend. Was folgte, war eine (dem Vernehmen nach) nicht ganz freundschaftliche Trennung vom Label, ein Album unter dem Namen seines Heimatorts Malente, und jetzt schließlich der programmatisch betitelte Longplayer Comeback, Baby. Wer angesichts dieses Werdegangs meint, Gautsch hätte seinen Humor verloren, liegt daneben, denn: Man fühlt sich viel cooler, ist man erst pleite (Wenig haben viel). Allzu ernsthaft fallen dann auch die übrigen Texte nicht aus, hin und wieder würde man sich vielleicht etwas subtilere Geschichten wünschen, mit Songs wie Beim Arzt (eine Hommage an Britney?), Wozu? (Sohn kriegt Gitarre statt Sampler von seinen Rocker-Eltern) oder Morgen (früh geweckt, Kater in den Knochen…) zeigt der Wahl-Münsteraner aber, dass er durchaus kann, wenn er will. Wo inhaltlich alles beim Alten bleibt, knüpft Gautsch auch musikalisch nahtlos an sein Debüt an, wildert sich erneut quer durch die Musikgeschichte und macht dabei auch vor den Niederungen keinen Halt. Wer also das Debüt mochte, dürfte auch mit Comeback, Baby glücklich werden.
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dto.
VÖ: 01.01.1900