Denn dass eine “unverkennbare” Stimme allein nicht reicht, um Glanz und Gloria der Vergangenheit ins Hier und Heute herüberzuretten, hätte er von Billy Corgan (“The Future Embrace”) ebenso lernen können wie von Chris Cornell (“Carry On”). Stattdessen unterbietet Rossdale sie sogar. Die vollzogene Trennung von Bush, die verhinderte von Gattin Gwen Stefani: Was immer ihn aus der Bahn geworfen und zu einem Album wie “Wanderlust” getrieben hat – gut war das nicht. Am Ende muss man noch froh sein, dass er es in Stücken wie “Some Days” (feat. die Mutter seiner Kinder) und “The Trouble I’m In” (feat. Shirley Manson) bei Plastikbeats, Synthie-Orchester und Textzeilen der Güteklasse “I don’t wanna fight no more/ I don’t wanna see you crying […] You gotta let me in/ She’s under my skin” belässt. Denn das sind immerhin Songs, die man sich so nicht auf Anhieb aus dem Mund eines beliebigen Mainstream-Pop-Sternchens vorstellen könnte. Im Gegensatz etwa zur Schmalzballade “Love Remains The Same”. Exakt zweieinhalb Mal wagt Rossdale so etwas wie einen Ausbruch (alias Rocksong): in “This Is Happiness”, “Another Night In The Hills” und dem Moment in der Mitte, wo “If You’re Not With Us…” vom Depeche Mode-Ripoff zur Bush-Gedächtnisnummer wird. Alles Übrige ist mit drei Buchstaben eingefangen: öde.