Wenn eine Band auf Facebook unter “Genre” notiert: “fuck if I know”, dann schwingt da ein wenig Koketterie mit. Andererseits bleibt auch nach dem fünften Album des Power-Trios aus Portland offen, was genau es da veranstaltet. Ihre Einflüsse finden Sänger/Gitarrist Jason Rivera, Bassist Tim Hoff und Schlagzeuger Nikolis Parks überall: im Metal, im Hardcore, in queerem Pop-Punk. Wie keine andere Band schaffen sie es, das alles zu koppeln. Niemand klingt wie Gaytheist. Das haben sie bereits mit dem noch scheppernden Debüt “Pentagrams Are Super!” von 2011 bewiesen – und das halten sie vier Alben, eine EP und zwei Splits später noch durch. Gaytheist werfen sich mit einer Geschwindigkeit und Spielfreude in ihre Ein- bis Dreiminüter, dass man manchen Song für Math-Rock halten könnte, wobei es eigentlich Metal gespielt von einer Punk-Band ist. Oder so. Genau benennen kann man den humorigen, rasanten, rasenden Irrsinn eh nicht. In puncto Sucht-Appeal reichen sie Torche das Wasser, weil Gaytheist ebenfalls Wucht mit Leichtigkeit kollidieren lassen und das ins Pop-Format pressen. Über allem thront die androgyne Stimme von Rivera, der mit Fliege und Hosenträgern wie ein Nerd aus den 50ern aussieht. “How Long Have I Been On Fire?” und seine 13 Songs explodieren einem förmlich vor der Nase.