GBH gehören zu der schon etwas älteren Punk-Garde, ihre erfolgreichsten Veröffentlichungen liegen in der Mitte des letzten Jahrzehnts. Das könnte sich jetzt allerdings wieder ändern, denn GBH ist mit “Punk Junkies” ein knalliges Punk-Metal-meets-Hardcore-Album gelungen. Dem Longplayer fehlt zwar die direkte, charttaugliche Green Day-Eingängigkeit, doch welcher echte Punk will schon in die Charts? Wer also wegen des Titels sowohl von der Musik als auch von den Texten leicht verdauliche Kost erwartet, wird – oh Freude – äußerst positiv überrascht werden. Da treffen Elemente des Oi-Punks, des Speedcores und des Metals zusammen, dazwischen gängiges `drei-Akkord-Geschrabbel` und z.T. kurze Fetzen einer Solo-Gitarre der Marke Angus Young (“Damn Good Time” und “Cryin”). In der komplexen Vielfalt der jeweiligen Stücke sticht jedoch jedesmal der Refrain mit seinen Chor-Shouts klar heraus (z.B. bei “Don`t Drag Me Back” und “Stormchaser”). Auf diese Art und Weise rast das Quartett ohne Verschnaufspause durch die 15 Tracks des Albums. Besonders Drummer Scott leistet Schwerstarbeit und verleiht den Songs durch sein variables Schlagzeugspiel mit gehörigem Doppelbase-Einsatz – besonders bei “Break The Chains”, “Kangaroo Court” und “Lowering The Standard” – enormen Druck. Das Ganze ist absolut empfehlenswert.
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Momentum
VÖ: 17.11.2017