Geld
Currency // Castration
Kurz aufgeklärt: Bei Geld handelt es sich nicht um eine ausgefuchste Deutschpunk-Band mit einem plakativen Namen wie etwa Pisse. Die australische Band um Sänger Al Smith, dessen Furor so klingt, als würde seine Gallenblase gleich explodieren, hat sich entschieden, das wohlklingende deutsche Synonym für Zahlungsmittel als Namen zu nutzen. Zufällig bedeutet “to geld” aber auch “kastrieren” im Englischen – und genau um diese Wechselwirkung geht es auf ihrem dritten Album “Currency // Castration”.
Geld fordern keinen Wandel, ihre meist einminütigen Hardcore-Tornados der Discharge-Schule wie “Currency” oder “Cut You Down” sind pure Aggression, purer Hass auf ein kapitalistisches System, das die Menschheit an den Rand des Abgrunds getrieben hat. Die einzigen Fragen, die Geld aufwerfen, richten sich an die, die uns in die Scheiße geritten haben: “Who will be there when you reach the end? Will you survive without family and friends? Does it feel good?” (“Success”).
Bemühungen um Schadensbegrenzung kann sich die Politik aber sonst wo hinstecken, wenn man in Südaustralien eh schon täglich unterm Ozonloch brutzelt, während sich unkontrollierbare Buschfeuer mit Überschwemmungen ablösen und aus blankem Hohn das nächste Kohlekraftwerk errichtet wird. Ein bitteres wie zeitgemäßes Manifest, dessen Wahrheit – und Wahnwitz – nicht für jeden erträglich ist.
Das steckt drin: Discharge, Electric Chair, Trash Talk