Sie waren Support für Libertines, Editors, Kooks – was eine formidable Visitenkarte abgibt. Die fünf GEM-Jungs aus Utrecht sind auch gar nicht so weit davon entfernt, in dieser Liga mitspielen zu können. Die “Escapades”-Tracks vibrieren vor Leidenschaft und Energie, sind in kantigem R&B und fetzigem Riff-Rock geerdet und stürmen punkpoppig dahin. Schon die ersten zwei Songs atmen unbekümmerte Spielfreude, erinnern auch in den Gitarrensoli an Libertines-Improvisationskunst. Problematisch wird es, wenn Sänger Maurits Westerik allzu offensichtlich und immer mal wieder Peter Doherty imitiert und seine Vocal-Zerkau-Manierismen übertreibt. Da klingt seine schmirgelpapierraue Stimme, der man gern folgen möchte, nur quetschig-nervig. Das andere große Manko des Albums sind die belanglosen Songtexte, die von “All I want is you” bis “All I want is to be free” nur Klischees abarbeitet. Wie kann es sein, dass eine Band, die musikalisch zu begeisternder Sound-Alchemie fähig ist, textlich derart im Trüben fischt?
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VÖ: 11.04.2005