Gen And The Degenerates
Anti-Fun Propaganda
Der Groove steht im Vordergrund, während die Band mal mit Punkrock-, mal mit Shoegaze-Elementen spielt und immer mit ordentlich Frust belegt ihr Debütalbum präsentiert. Das erinnert im Opener “Kids Wanna Dance” an die frühen Arctic Monkeys, und mit einer guten Portion Nihilismus verpacken Sängerin Genevieve Glynn-Reeves und ihre vier männlichen Mitstreiter auch in den kommenden neun Songs ihre Gesellschaftskritik.
Da stehen zum einen fragwürdiger Internetdiskurs und parasoziale Beziehungen in “That’s Enough Internet For Today” im Fokus, in “Post-Cool” dann die Erkenntnis, dass man nicht jedem Trend folgen muss und schließlich die Frustration darüber, dass man es in seinen Zwanzigern noch nicht raushat, wie das mit dem Leben funktionieren soll: “I just wanna have it all figured out/ Shouldn’t I have it all figured out by now?”
Im starken Kontrast zum fuzzigen Grundsound des Albums steht das akustische Interlude “Plan B”. Davon würde man sich noch mehr wünschen, immerhin einen weiteren Überraschungsmoment gibt es mit “Jude’s Song”, der in seinem Text den ähnlich betitelten Song der Beatles zitiert und bei seinen über sechs Minuten Laufzeit fast an die Grenze zur Überlänge stößt. Insgesamt liefern Gen And The Degeneratres auf “Anti-Fun Propaganda” mehr als ein Debüt mit einer “Big Hit Single”.
Das steckt drin: Bikini Kill, Mannequin Pussy, Wet Leg