Auf die erste Begegnung kommt das Londoner Quartett reichlich unverdächtig daher. Ihre sommerwarmen Songs klingen wie die Exponate eines Musterschülers, der gerade einen ganzen Dachstuhl voller alter Spielzeuge geerbt hat. Alles, was sich an müßiger englischer Spleenigkeit zwischen Kinks und Kula Shaker über die Jahrzehnte angesammelt hat, findet einen Platz auf “A Dream Outside”. Ihren Amateurstatus hört man der Band auf den elf Stücken ihres Debüts nicht an: Frontmann Felix Bushe singt gerne mit gutgeölter Kopfstimme und schreibt eingängige Popsongs, die er allerdings gleich wieder hinter verschrobenen Arrangements wegschließt. Der einzige, der einen weiteren Schlüssel dazu hat, ist Gitarrist John Victor, der statt der im Indierock üblichen Nachlässigkeit lieber seine Virtuosität von der Leine lässt. Beinahe jeder Song wird von um die Ecke gedachten Gitarrenhooks umschwärmt und umworben, bis sich “A Dream Outside” wie ein Musik gewordenes Wollknäuel durch die Wohnung rollen lässt. Das Intime und Geheimnisvolle dieser kleinteilig funkelnden Platte findet seine Entsprechung in Texten, die sich ebenfalls lieber im Schrank verstecken als im Pub zu prügeln. Songs mit Namen wie “Lonely As A Shark” und “Shes A Witch” werden von Gespenstern, Monstern und Vampiren bevölkert, die ihre Heimat in den Kinderbüchern verlassen haben, um sich ihre erwachsen gewordenen Opfer wiederzuholen. Mit ein bisschen Überredung sollte das kein Problem sein, denn “A Dream Outside” hat viele attraktive Argumente auf seiner Seite.