0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Gentlemans Pistols
    At Her Majesty's Pleasure

    VÖ: 08.04.2011 | Label: Rise Above/Soulfood
    Text:
    9 / 12
    Gentlemans Pistols - At Her Majesty's Pleasure

    Was die Uhr geschlagen hat, scheint ganz egal. 2011 arbeiten sich junge Männer besonders gerne an Mamas und Papas Jugend ab. Immer und immer wieder.

    Die meisten von ihnen – etwa Rival Sons oder Graveyard – sogar ganz famos. Gentleman’s Pistols aus Leeds können sich in den Kanon der gelungenen Wiederaufarbeitung einreihen und vor allem: überzeugen. At Her Majesty’s Pleasure besitzt schließlich keine Hänger. Das war auf dem Debüt noch etwas anders. Dort zitierte die Band aufgeregt ihre Vorbilder wie Led Zeppelin oder MC5. Vier Jahre später fügt sich das Zitat vielmehr in den Gesamtgestus. Das zweite Album ist erneut eine hemmungslose Verbeugung vor dem Heavyrock der Jahre ’68 bis ’73 geworden. Und es macht einen Heidenspaß, der Band dabei zuzuhören. Zwölf Songs, die mit unbändiger Spielfreude glänzen, die irgendwie wohl bekannt und doch frisch klingen. Weil die Briten ihre Sache eben authentisch machen und wissen, wie man gute Songs schreibt. Dass I Wouldn’t Let You mit seinem Bassgalopp und den sich duellierenden Gitarren in die Sphären der NWOBH vordringt, ist eher die Ausnahme. Vielmehr wühlen sie sich durch die 70er, so gekonnt, als hätten sie noch die obskurste Heavy-Rock-Platte daheim im Schrank und jedes Riff darauf exakt katalogisiert. Dabei kommen dann Songs wie das rasante The Ravisher heraus, inklusive Percussion-Solo. Oder das sich wie ein Panther auf der Jagd anpirschende Midnight Crawler mit dem proggigen Supergroove im Mittelteil. Nur was die Verpackung angeht, beweisen die Briten wesentlich weniger Geschmack und Fingerspitzengefühl als etwa Graveyard, ihre schwedischen Brüder im Geiste. Schlecht gemalter Nacktfrauenkitsch ist nun wirklich durch.

    weitere Platten

    Hustler’s Row

    VÖ: 16.10.2015