Was die Beastie Boys für Hip Hop und Punk sind könnten Gerling für Indierock und Elektro sein. Die Anlage dazu haben sie. Lausbuben aller Länder: Vereinigt euch!
Gerling sind drei junge Australier und ihr Markenzeichen ist es, immer mit einem Rucksack herumzulaufen. Mich würde es nicht wundern, wenn da nichts als Cola und Koffeintabletten drin wären. Denn die Indierock-Stücke ihres Album klingen so, als hätten sie sich trotz eines ohnehin schon mächtigen Tremors noch einen tüchtigen Colarausch angetrunken. Der trippelnde Herzschlag ist unüberhörbar. Stücke wie Death To The Apple Gerls oder Ghost Patrol erinnern beachtlich an frühe Pavement und Superchunk zu seligen On The Mouth-Zeiten. Durch den Gesang, der eher notorisches Nölen ist, wirkt das ganze schön fröhlich bis nervös. Auch Gerlings dilettantische und unverfrorene Herangehensweise an elektronische Musik macht großen Spaß. Sie experimentieren mit Sounds, Effekten, Instrumenten und Samples und versuchen sich an House, DrumnBass und TripHop. Die Art, mit der die drei Freunde Beats und Blobs aus ihrem Equipment zaubern, hat aber immer etwas betont Lausbubenhaftes und Verspieltes. Wie der Track Linsky, in der sie eine deutsche Familie am Telefon verhohnepiepeln, ist diese Platte ein gelungener Streich der Children Of Telepathetic Experience.
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Headzcleaner
VÖ: 01.01.1900