Get Cape. Wear Cape. Fly
Get Cape. Wear Cape. Fly
Text: Matthias Möde
Schließlich trägt der 24-Jährige seinen Umhang, und das nicht ganz unverdient: Sein neues Album ist immerhin das dritte im vierten Jahr. Als Duckworth 2007 sein in Eigenregie aufgenommenes Debüt veröffentlichte, staunte man vielerorts, wie dieser junge Herr mit seinen Melodien und dringlichen Texten durch die Luft wirbelte. Sein Emo-Habitus und sein unbedingter Wille, die Welt verbessern zu wollen, ließen ihn vor manch innerem Auge aber schon bald lieber einen Waschbärenanzug als ein Cape tragen.
Doch auch dieser zugegebenermaßen unelegante Anzug ermöglicht bekanntlich das Fliegen. Und so sollte man den fehlenden Albumtitel nicht mit der womöglich erschöpften Kreativität des Briten begründen, sondern damit, dass das oft positive Get Cape. Wear Cape. Fly. die musikalische Vision Duckworths so sehr verkörpert wie kein Album zuvor.
Duckworth paart Songwriter-Folkpicking mit musikalischer und weltlicher Offenheit. Gitarrenmelodien werden von Elektronik- oder HipHop-Elementen ummantelt oder verschlungen. In Hand Me Downs erklingen diese nur im Hintergrund, die erste Single Collapsing Cities verwandeln sie hingegen in einen echten Tanzflur-Kandidaten. Mit Hilfe der britischen DrumnBass-Größe Shy FX jagen Breakbeats Gesang und Gitarre durch den überzeugenden Track. Was man von dem folgenden Nightlife nicht behaupten kann: Eine kaum erträgliche, von einem Kirmes-Beat untermalte Spaßveranstaltung. Es bleibt bei dieser Ausnahme. Danach ist Duckworth wieder auf Kurs, aber noch lange nicht im Zielhafen angekommen.
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