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    Get Cape. Wear Cape. Fly
    Searching For The How's And Why's

    VÖ: 28.03.2008 | Label: Inkubator/Soulfood
    Text: daniel gerhardt
    6 / 12
    Get Cape. Wear Cape. Fly - Searching For The How's And Why's

    Streicher, Bläser, Rocksongs und anderer wichtiger Kram: Wonderboy Sam Duckworth ist tatsächlich noch erwachsener geworden.

    Es gibt da diese “Seinfeld”-Folge, in der Elaine einen neuen Freund anschleppt, der nichts von Sicherheitsabstand hält und den Leuten buchstäblich im Gesicht hängt, wenn er mit ihnen redet. Sam Duckworth ist dieser Typ – im rein musikalischen Sinn natürlich. Es ist schwer, sich einen aufdringlicheren Sänger als den 21-Jährigen unter dem Get-Cape.-Wear-Cape.-Fly.-Umhang vorzustellen, nicht nur, weil ihm jedes Wort mit einer Extraportion Bedeutungsschwere über die Lippen kommt. Auch die Themen, auf die er seinen Zeigefinger richtet, halten sich nicht mit Trivialem auf: die Ausbeutung des Menschen in Zeiten von Turbokonsum und -kapitalismus, Nordkorea und religiöser Extremismus, verrührt mit Teenage Angst und allgemeiner Weltverdrossenheit, bis man sich fragt, wie es Duckworth noch schafft, den Leuten das Durchhalten zu empfehlen. Gemeinsam mit Kate Nash singt er auf seinem zweiten Album ein Lied über die Plagen des Rockstardaseins, und spätestens danach wünscht man sich, er nähme sich und das alles nicht ganz so furchtbar ernst. Als Songwriter ist Duckworth nämlich weiter gewachsen und bringt diesmal ein ganzes Orchester mit seinen Rockinstrumenten und Laptop-Beats zusammen. Gezupfte Geigen funktionieren reibungslos neben geschrubbten Gitarren, aber Duckworth versperrt einem die Sicht darauf, weil er nicht nur ein gutes Album machen, sondern auch die Welt retten wollte. Von beidem schafft er ein bisschen, und bei seinen Ambitionen ist das natürlich zu wenig.

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