Ich werde gerade bekocht. Es gibt was Asiatisches, direkt aus dem Wok, kurz angebraten, knackig zubereitet. “Nur Curry und Cayenne-Pfeffer?”, fragt eine wunderschöne Fee, “oder auch Soja Sauce?”. “Ich weiß nicht. Zu viele Gewürze verderben den Gesamteindruck.” Wie bei Ghost Cauldron. Mutig, was der Herr Kaos da auf seiner ursprünglich als Solo-Album geplanten Klangwelten- und Kollabo-Reise so alles aufgetrieben hat. Nick Taylor zum Beispiel, ein bislang unbeschriebenes Songwriter-Blatt aus London. Getroffen, rein ins Studio, drei Songs gemacht. Richtige melancholische und auch mal rockige Songs, mit Band und Melodie und stimmungsvoller Atmo. Ce.El, Keyboarder, Engineer und Freund aus alten Tagen, hatte auch so seine Ideen, und als die beiden los legten, sprudelten die Tracks: Electro, Dark Ambient, HipHop, Filmmusik, Deep House, Soundscapes und alles Mögliche dazwischen. Vorbei kamen dann auch noch alte Bekannte wie das Anti Pop Consortium oder Apani B. Fly, das Gastrapper-Mädchen für alle Feature-Fälle, und “Invent Modest Fires” war roger. Gute Zutaten, all das. Und auch von einer sicheren Hand ausgewählt, frisch geputzt, kurz angebraten, knackig zubereitet, stimmungsvoll angerichtet. Eindeutig einer, der weiß, wie man Geschmack definiert. Warum erkennt er dann nicht, dass Lachs mit Kapern nicht zu Hase in Orangenjus passt, vor allem, wenn man dazwischen auch noch Zwiebel-Quiche und Minz-Eis hatte? Keine Frage: Egal, was Ghost Cauldron machen, sie machen es gut. Wenn da nur nicht diese ganzen Gewürze wären. Verdirbt eben doch den Gesamteindruck.