Ein selbstreferentielles Wortspiel als Titel, Coversongs mit satanischem Potenzial und der Opener als Überhit: Das Erfolgskonzept haben Ghost von “If You Have Ghost” übernommen. Nur, dass mit “Square Hammer” dieses Mal ein eigenes Stück den Cover-Reigen anführt. Der Song fusioniert kraftvollen Hardrock mit süßlichen Power- und Psych-Pop-Orgeln und schraubt sich zu einem satt melodischen Refrain hinauf. Die anderen vier Stücke schwanken zwischen naheliegend und obskur: Auf den sehnsüchtigen Düster-Wave von Echo & The Bunnymens “Nocturnal Me” müssen Ghost nur noch einen mächtigen Bass und den Crooner-Gesang von Papa Emeritus III setzen, und dem kühl brodelnden Funk von Eurythmics’ “Missionary” Man spendiert die Band einfach eine dräuende Kirchenorgel. Den Electropop von Simian Mobile Discos “I Believe” in psychedelischen Ambient mit Cembalo zu überführen, ist da schon gewagter. Das Highlight unter den Covern aber markiert “Bible”, ein fast schon Spinal-Tap-artiges Mini-Epos der schwedischen Synth-Rocker Imperiet, dessen Rockoper-haftes Pathos Ghost voll auskosten – und das besonders deutlich macht, dass “Popestar” stilistisch nicht so sehr an den retrofuturistischen 70er-Hardrock von “Meliora” anschließt, wie es das Artwork signalisiert: Die Keyboards klingen hier etwas synthetischer, die Songs atmen einen Hauch des pompös-verhallten Adult Oriented Rock von Bands wie Asia oder Journey. Den könnte man sich als nächstes Update für den typischen Ghost-Sound durchaus vorstellen.
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