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    Ghost
    Rite Here, Rite Now (Original Motion Picture Soundtrack)

    VÖ: 26.07.2024 | Label: Concord/Universal
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 377
    8 / 12
    Ghost - Rite Here, Rite Now (Original Motion Picture Soundtrack)

    Der Soundtrack zum Film unterhält als mitreißendes Best-of, inklusive einem zuvor unveröffentlichten Song.

    “Time to get real, not playback”, sagt Lornette “Mace” Mason alias Angela Bassett im SciFi-Thriller “Strange Days” (1995) zu Lenny Nero, gespielt von Ralph Fiennes. Ihr “Right here, right now” machte Fatboy Slim Ende des letzten Jahrtausends zum Leadsample des gleichnamigen Songs, nun wiederum samplet Tobias Forge den Funk Soul Brother – “Rite Here Rite Now” ist das Motto des Ghost-Films samt zugehörigem Soundtrack.

    Das Zitat von Mason/Bassett könnte auch diesmal die passende Ansage sein. Time to get real: keine Handys! So jedenfalls lautete die Vorgabe für die beiden Konzerte am 11. und 12. September 2023 im Kia Forum in Inglewood, bei denen Ghost den Film gedreht und die hier vorliegenden Songs – bis auf eine Ausnahme – aufgenommen haben. Forge selbst bezeichnete die Shows später als zwei der besten seines Lebens. Wer in den vergangenen Jahren mal bei einer Show ohne Mobiltelefone zugegen war, etwa auf einem Konzert von Jack White oder Tool, wird zugeben müssen: Ohne die vermaledeiten Dinger ist es schon schön. Old School, “real” eben.

    Jene Ghost-Fans, denen die Rahmenhandlung des Films möglicherweise nicht so wichtig ist, ebenso wie alle anderen natürlich, können der Magie dieses Mitschnitts nun in seiner puren Version folgen. Der Einstieg könnte kaum stimmiger sein. Mit “Imperium”, das wie eine Mischung aus The Who und Roxette klingt, und dem nachfolgenden “Kaisarion” vertraut man auf den dramaturgischen Einstieg von “Impera”, gefolgt von einer fulminanten “Rats”-Version aus dem Album “Prequelle”. Zusammen mit “Meliora” sind dies jene Alben, die den Schwerpunkt der Setlist ausmachen. Es fällt auf, dass mit “Con Clavi Con Dio” und dem ikonischen “Ritual” zwei Songs vom Debüt “Opus Eponymous” zwar auf der Setlist der Konzerte standen, auf dem Soundtrack aber nicht auftauchen. Dafür gibt es “If You Have Ghosts” in einer schönen, beinahe Mellon-Collie‘schen Version zwischen Klassik und Kammerpop.

    Ein besonderes Schmankerl wartet schließlich am Ende der Tracklist. Da erklingt mit dem zuvor unveröffentlichten “The Future Is A Foreign Land” ein dritter, bislang verschollener Song aus den angeblich bereits 1969 aufgenommenen Sessions zur Single “Seven Inches Of Satanic Panic”. Ein einzelner Studiotrack als spezielle Zugabe einer Liveplatte, das mag konzeptionell nicht stimmig sein. Dennoch fasziniert das im besten Sinne altmodische “The Future Is A Foreign Land” als überraschend leichtfüßige Ergänzung zum Breitwand-Sound der Liveaufnahmen. Fazit: Ghost ohne Handys? Ein Kniff, der funktioniert.

    Das steckt drin: ABBA, Hank von Hell, Iron Maiden

    weitere Platten

    Phantomime (EP)

    VÖ: 19.05.2023

    Impera

    VÖ: 11.03.2022

    Prequelle Exalted

    VÖ: 27.09.2019

    Prequelle

    VÖ: 01.06.2018

    Ceremony & Devotion

    VÖ: 08.12.2017

    Popestar (EP)

    VÖ: 16.09.2016

    Meliora

    VÖ: 21.08.2015

    If You Have Ghost

    VÖ: 22.11.2013

    Infestissumam

    VÖ: 19.04.2013

    Opus Eponymous

    VÖ: 18.10.2010