In den vergangenen 15 Jahren haben sich an einem ähnlichen Sound viele Bands abgearbeitet, in den meisten Fällen gelungen, etwa bei den Black Angels, Allah-Las, Black Lips, den Night Beats oder auch Wooden Shjips. Bands, die die Westcoast und die kalifornische Wüste, die Surfer- und Westernhelden zusammendenken, deren musikalische DNA in den 60ern wurzelt und die immer mehr Triebe schlägt. Einen weiteren hat Uschenko 2021 wachsen lassen. Der Kanadier hat sich in Arizona in einem Farmhaus ein Studio gebaut und dort seine ersten Songs – die EP “Lost Echo’s” erschien vor exakt einem Jahr – aufgenommen. Zuvor und nebenbei war er als Tour- und Sessionmusiker für Künstler wie Leeroy Stagger, Michael Rault oder Shaela Miller unterwegs. War die EP noch etwas krachiger, tritt Uschenko auf “Ghost Woman” einen Schritt zurück, als würde er seine zehn neuen Songs noch einmal unters Kaleidoskop legen. Zugleich klingen sie voller als zuletzt. Simplizität bleibt trotzdem das Zauberwort für Uschenko, der Computer ist für ihn ein nützliches Hilfsmittel, um zu finalisieren, was am Ende kaum analoger klingen könnte. Obwohl er sich entspannt durch seine Songs bewegt, mag es Uschenko kompakt. Er muss seine einfachen Ideen nicht ins Endlose dehnen wie ein Kurt Vile.