Wo sind die Hits? Im dritten Anlauf ruht sich der Wu-Tang-Rapper ein wenig zu besonnen auf seinen Lorbeeren aus.
Beim Wu-Tang Clan steht Ghostface Killah hinter RZA, Method Man und Ol Dirty Bastard lediglich in der zweiten Reihe – vielleicht ist das der Grund, warum er vor allem auf Fleißarbeit setzt, und mit “Bulletproof Wallets” bereits sein drittes eigenes Album vorlegt.
Wo er aber als Solokünstler bislang durchaus einen ziemlich guten Eindruck hinterließ, ist man diesmal ein wenig verwundert: Die Beats wirken merkwürdig kraftlos, die Produktion ungewöhnlich blass, und der Ideen-Overkill ereilte Ghostface offenbar auch nicht unbedingt. So greift er etwa für “Maxine” ein Klangmotiv seines letzten Albums auf (vgl. “Buck 50”), bei “Walking Through The Darkness” handelt es sich um eine Überarbeitung des Tekitha-Songs vom “Ghost Dog”-Soundtrack, für “The Forest” zitiert er ausgiebig Louis Armstrongs “What A Wonderful World” und so weiter und so fort. Das alles wäre nun nicht so schlimm, wenn es daneben Songs gäbe, die es mit seinen alten Hits “Motherless Child” oder “Apollo Kids” aufnehmen könnten, aber die sucht man hier leider vergebens.
So darf man “Bulletproof Wallets” bei aller Kritik sicher noch hörenswert nennen, nach “Iron Man” und “Supreme Clientele” hätte man aber etwas mehr erwartet.
weitere Platten
36 Seasons
VÖ: 12.12.2014
Twelve Reasons To Die
VÖ: 26.04.2013
Apollo Kids
VÖ: 17.12.2010
Supreme Clientele
VÖ: 14.02.2000
Ironman
VÖ: 01.01.1900