Altbewährte Klasse vom Altmeister der sonnengegerbten Wüstensounds.
Mit schwitzenden Händen nahm ich die neue Platte von Howe Gelb und seinen Kumpanen entgegen. Denn Giant Sand sind eine der Bands, bei deren Anblick man wieder anfängt Kirchensteuer zu zahlen, und den lieben Gott anfleht, dass wir ein tolles Album in den CD-Player schieben dürfen. Mit dieser Grundüberzeugung beladen, fällt bei erstmaligem Hören dann auch sofort die Klappe: Howe Gelb hat wieder erstklassige Songs aus dem Wüstensand gebuddelt und diese präsentiert er nun der Öffentlichkeit. Die Zeiten, wo er Rock- und Country-Fragmente zerbröselte und zu patchworkartigen Wechselbad-Liedchen häkelte sind offensichtlich vorbei, hier findet nun großes Entertainment statt, welches sich auch gut in der Jukebox eines texanischen Westernsaloons befinden könnte. Zwischen staubigen Cowboysongs wie zum Beispiel dem verträumten Opener Overture, finden sich ebenso lupenreine Herz-Schmerz Balladen (Raw) oder sogar ein Versuch in TripHop-Gefilde (Wolfy). Mit No Repley ist dem Grossmeister denn auch ein grandios und wehmütig stolpernder Song gelungen, den sich wohl jeder Kneipenbesitzer wünscht, um seine trunkenen Gäste in die Nacht zu entlassen. Selten hat sich Gelb so aufgeladen mit einer fetten Portion Blues, Wärme und Elegie. Setzen und weitermachen, bitte!
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