Der Albumtitel möchte uns allen tatsächlich viel Glück im Leben wünschen. Wir könnten es gebrauchen nach dem, was auf den globalen Märkten passiert ist – meinen die noch immer in ihrer italienischen Heimat verwurzelten Giardini Di Miro. In einer kleinen Stadt namens Vavriago, in der man vom um sich greifenden Kapitalismus zwischen Kirchen und karger Landschaft womöglich gar nicht so viel mitbekommt. Besonders wenn man all die Jahre möglichst viel Zeit im Proberaum, im Studio und vor allem im Tourbus verbracht hat. “Get ready for love and memories”, empfiehlt uns der Opener “Memories” mit raunendem und melancholischem Gesang. Es erwarten uns vertonte Erinnerungen an ein langes umtriebiges Bandleben, die unweit der Heimatstadt aufgenommen wurden. In Ruhe. Inmitten von Freunden und Landschaften und vor allem mit Zuhause-Gefühl im Rücken. Würde eine Band aus Herne-Wanne ihr Heimatalbum aufnehmen, es könnte niemals so klingen wie “Good Luck”, das bei aller Melancholie auch erbauend ist, und das einen mit Sonic-Youth-Rhythmen wie in “Ride” oder “Time On Time” auch mal mitreißen kann. Abwechslung garantieren allein schon die verschiedenen Stimmen, zum Beispiel von den Gastsängerinnen Sara Love in “There Is A Place” sowie Angela Baraldi in “Spurios Love” und in der Hymne zur Groß- und Hauptstadt Rome. Die schönste Geschichte aber, nämlich die des Titelstücks, erzählen – typisch Giardini Di Miro – nur die Rhythmen, die Bläser und vor allem die überragenden Gitarren.
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