Ein Major-Deal wird dem positiv verrückten Haynes wohl nie wieder offeriert werden – dabei hat er mit schwer verdaulicher Kost hier absolut nichts am Hut. Der Opener Kaiser mit seinem eingängigen, auf Anhieb vertraut klingenden Refrain hat nicht weniger Hitappeal als die erfolgreiche Pepper-Single vom 96er-Album Electric Larryland, und das darauf folgende Woo mit seinen schmeichelnden Synthie-Sounds und dem entspannt schwingenden Beat versprüht sogar so etwas wie Sonnenuntergangsflair. Überhaupt sind es Synthies und Sampler, die den Sound des Albums prägen, und die für die elektronischen Klänge Verantwortlichen beherrschen unbestritten ihr Metier: Gibbys alter Weggefährte und Butthole Surfers-Mitbegründer Paul Leary hat als Mixer und Keyboarder bei einigen Songs mitgewirkt, ansonsten steuert die wilden Fahrten auf dem Klangteppich die kurz vor dem Rentenalter stehende texanische Keyboardlegende Augie Meyers. Das opulente Dream Machine und das sphärische Stop Foolin laden regelrecht zum Träumen ein, aber auch wohldosiert abgedrehte Nummern (I Need Some Help), spaciger Schweinerock (15000) sowie schwerfällig malmender (Charlie) und heftig lärmender Riffrock (Redneck Sex), haben ihren Platz auf diesem feinen Debüt von Gibby Haynes & His Problem.