Wie man diesen Klumpen Fleisch auch in der Pfanne hin- und herdrehen mag, die große Frage bleibt, ob er noch blutig oder schon halb durch ist. Giddy Motors starten auf einer sehr löblichen Position, wo Blues mit Lärm und Knochensplittern abgekocht und der Text mit der Hand auf der heißen Herdplatte ins Billigmikrofon gespien wird. “Sick” legt am Anfang die Messlatte sehr hoch, wohl auch weil unser Lieblingskneipencowboy Tracy Pew exakt diesen Basslauf, der im Prinzip das Grundgerüst für die viereinhalbminütige Selbstkasteiungsorgie ausmacht, schon 1981 auf der Pfanne hatte. Entsprechend kracht im nächsten Song, dem unnötig funkigen “Kapow” die Stimmungslatte runter, und auf voller Länge überzeugen erst wieder die letzten drei Tracks. Trotz herausragender Gitarrenarbeit und destruktiver Energie an den Vocals fehlen Giddy Motors Songideen und der letzte Rest zerstörerischer Wildheit. Diesen sehr speziellen Borderliner-Soundtrack hatten Bands wie Cop Shoot Cop und Dead And Gone besser drauf. Da gießt der Fachmann lieber gleich Benzin in die Pfanne. Halbgar.
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Make It Pop
VÖ: 01.01.1900