Drei närrische Londoner entführen die Hörgewohnheit und halten diese in ihrem Chaos gefangen. Heraus kommt eine Platte, die nicht leicht zu begreifen ist.
Dabei erscheinen die genannten Lieblinge der Giddy Motors fast bodenständig: Miles Davis, The Jesus Lizard, Captain Beefheart oder US-Punkrock generell. Doch die Art, in der sich das Trio an Gitarre, Bass und Schlagzeug austobt, legt an erster Stelle Drogen als Einflüsse nahe. Auf “Make It Pop” klingen Giddy Motors wie eine Gruppe desorientierter Laienmusiker, die ihren inneren Tumult mit musikalischem Schabernack beseitigen wollen. Zu einem polternden Schlagzeug und wildem Percussion-Trommeln gesellen sich alles andere als harmonische Gitarrentöne – mal bluesig, mal punkig – , dazu schreit Herr Gaverick de Vis zänkische Worte. Aber wahrscheinlich sind Songstrukturen oder Melodien sowieso nur etwas für Weicheier. In das Wirrwarr aus Tönen trötet bisweilen ein gesampeltes Saxophon, oder man stößt in all dem Lärm auf ein von einem Cello untermaltes Instrumental-Stück namens “Venus Medallist”. Am Ende hadert man mit sich: Ist das nun genial oder doof? Wie auch immer man es bezeichnen mag; wirklich weiter bringt einen “Make It Pop” wohl nur dann, wenn man durchschaut, was die Giddy Motors wirklich im Schilde führen.
weitere Platten
Do Easy
VÖ: 25.08.2006