Endlich von den Querelen mit dem Ex-Label befreit, gehen Girls Against Boys back to the roots und erleben ihren zweiten Frühling.
Major- oder Indie-Label hin oder her: GvsB haben ähnlich wie Fugazi nie ihren künstlerischen Weg und ihren unverwechselbaren Grund-Sound aus den Augen verloren. So auch bei “You Can`t Fight What You Can`t See”, ihrem ersten Album seit vier Jahren. Die Band kommt hier so frisch und pur auf den Punkt, als wäre (Indie-) Rock der ganz heiße Scheiß. All der Dreck, der auf den Straßen liegt und nur darauf wartet, zu schmucken Songs verarbeitet zu werden, wird von den nächtlichen Pflastern New Yorks gekratzt und in ein leidenschaftliches, wildes Großstadtszenario überführt. So wie früher bei Sonic Youth. Die Dramaturgie wird dabei durch die Pole Libido und Destrudo bestimmt: Obsessiv und direkt geben sich GvsB bollernden Grooves und Noise-Attacken hin, zwischenzeitlich assimilierte Industrial-, Dance- und Elektronik-Elemente sind nur noch latent vorhanden. Hier geht es nicht mehr um Sounds, sondern um Songs. Straighte, simple, aber trotzdem atmosphärische Rocker kommen zum Zuge. Bässe schieben, Drums peitschen, es grollt eine Gitarre zu einem elektrisierenden Refrain. Mehr als je zuvor blitzen dabei energetisch-düstere und hinreißende Melodien auf. Pop? Nein, nein. Nicht nur “All The Rage” erinnert eher an die legendäre Soul Side/Hardcore-Vergangenheit der Band. Kurz: Eines ihrer besten Alben ever!
weitere Platten
House Of GVSB
VÖ: 30.11.1999
Freak*On*Ica
VÖ: 01.01.1998