Giver
The Future Holds Nothing But Confrontation
Dem Albumtitel entsprechend, versuchen Giver aus Köln es erst gar nicht mit Durchhalteparolen oder Konfetti. Ihre dritte Platte ist ein einziger Kloß im Hals. Das komplexe und beim ersten Durchlauf sogar überfordernde Songwriting weist auf einen von Wut, Angst und Trauer gepflasterten Erkenntnisweg hin. Giver handeln damit folgerichtig: Stabile Hoffnung entsteht dann, wenn es besonders ausweglos erscheint.
Alle Songs auf “The Future Holds Nothing But Confrontation” demonstrieren einem die dringend notwendige Fähigkeit zum schnellen Wandel. Die Band springt zügig zwischen den Genres hin und her und reißt das Ruder genau dann entschlossen herum, wenn man sich beim Hören sicher fühlt. “Gravitational Pull” und “Heavy Breathing” erinnern mit ihrer lähmenden Traurigkeit und den dissonanten, unheilvoll klingenden Riffs an Der Weg Einer Freiheit oder Oathbreaker.
Musikalisch hat die Band alles auf der Haben-Seite, für die nahezu perfekte Symbiose sorgen die Texte mit ihren Ableitungen von repressiver Toleranz, Kapitalismus, Existenzialismus, Sinnsuche und die ausführlichen Liner Notes in der Special-Vinyl-Version. “Recreate the end with me”, lautet die bittersüße Offerte im Finale. Giver manifestieren damit zwei wichtige Fakten: Der Mensch ist dazu gemacht, Spuren zu hinterlassen, und niemand lebt ewig.
Das steckt drin: Employed To Serve, Oathbreaker, Sylosis
weitere Platten
Sculpture Of Violence
VÖ: 07.02.2020
Where The Cycle Breaks
VÖ: 26.01.2018