Sparen wir uns das, blumige Metaphern von Eis und Weite und so fort, bloß weil die Band zur Platte Gletscher heißt. Toco McPhail hat seit neuestem einen hübschen Zweitsitz, und wenn es schon in Bildsprache geschehen muss, dass man Vibe und Wesen des ersten Glacier-Albums einfängt, greift man besser zu den Sternen. So lässt sich das hier an: “Houston” ist keine Verneigung mehr, das ist der dreisteste, nein, liebevollste Raubbau an Bowies “Space Oddity”, den je ein Mensch veröffentlichte. SloMo-Akustikgitarren unter McPhails Kurz-vor-ich-sing-dich-in-den-Schlaf-mit-meiner-nicht-mehr-sehr-amerikanisch-klingenden-Stimme. “Major Tom, see you later, danke dafür. Und für so viel Zurückhaltung, Bescheidenheit und Unaufdringlichsein. Königsdisziplinen, wo man Indierock wie diesen spielt. Warmen, breiten Indierock, der den herrlichen kleinen Synthie-Sünden der Frühachtziger-Wave oft nicht ferner steht als Pink Floyd, circa “Dark Side Of The Moon”. Ein Album, das den Effekt McPhail auf der letzten Tocotronic verspätet unterstreicht (das Epische, nicht das Esoterische) und sich kaum mehr vorhalten lassen muss als das bisschen songschreiberische Beliebigkeit an Ecken, an denen sich eh keiner stößt. Liftoff.
weitere Platten
Above And Beside Me
VÖ: 18.03.2011