Glen Hansard kennen einige als Sänger der irischen Rockband The Frames oder aus dem Low-Budget-Musikfilm Once, für den er gemeinsam mit der tschechischen Musikern Markéta Irglová den Soundtrack schrieb. Die Songs im Film waren schlicht und unaufdringlich, aber schön. Genauso sieht es auf Hansards Solodebüt aus: kleine Melodien, eine Band, die sich in Zurückhaltung übt, dazu die ehrliche Stimme dieses offenbar sehr bodenständigen Typen. Das reicht schon, um Wohnungen mit Wärme zu fluten, selbst wenn es draußen regnet. Denn so einfach gestrickt die Songs anfänglich meist sind, so unerwartet veredelt Hansard sie dann. In “High Hope” und “Bird Of Sorrow” füllt er Lücken in den Melodien, die anfangs gar nicht als solche zu erkennen sind. Ein Mal inbrünstig hoffnungsvoll, das andere Mal verzweifelt. Hansard schreit dann fast – immer ein Höhepunkt auf dem Album, denn seine Gefühlsausbrüche sind herzzerreißend und authentisch. An diesen Stellen hätten andere Songwriter ihre Streicher, Bläser und Klaviere theatralisch dazu arrangiert. Hansard tut das nicht – auch das macht sein Album so ehrlich. Aber “Rhythm & Repose” fesselt nicht durchgängig, denn einige Songs werden nicht vom unscheinbaren Entlein zum Schwan. Vor allem gegen Ende durchläuft die Platte auch schwache Momente. Die darf sie aber haben, denn unerträglich unendliche Sonntagnachmittage verschönert “Rhythm & Repose” auch so. Weder verlangt es volle Aufmerksamkeit, noch ertränkt es seine Hörer in Melancholie.
weitere Platten
All That Was East Is West Of Me Now
VÖ: 20.10.2023
This Wild Willing
VÖ: 12.04.2019
Between Two Shores
VÖ: 19.01.2018
A Season On The Line (EP)
VÖ: 19.02.2016
Didnt He Ramble
VÖ: 18.09.2015
It Was Triumph We Once Proposed Songs of Jason Molina
VÖ: 17.03.2015
Drive All Night EP
VÖ: 25.11.2013