Nachdem Glen Matlock bei den Sex Pistols durch Sid Vicious ersetzt wurde, hat man eigentlich nie mehr was von ihm gehört. Wie`s der Zufall will, veröffentlicht er sein erstes Soloalbum ausgerechnet jetzt, wo die Pistols wiederbelebt wurden und auf Tour gehen. Trittbrettfahrer, ick hör dir trapsen. Doch wer ein Punk-Album erwartet hat, das einen 20 Jahre in der Zeit zurückbeamt, sieht sich schwer enttäuscht. Matlock hat sich mit Gitarrist Chris McCormick und Keith Baxter am Schlagwerk zwei Mitstreiter gesucht, die ihre Brötchen hauptberuflich für die in England zur Zeit recht angesagte Britrock-Band Three Colours Red backen. Doch die Verjüngungskur hat nicht so recht angeschlagen, die Platte plätschert ohne richtige Höhepunkte so vor sich hin, besonders Matlocks gerade mal eine halbe Oktave umfassender Gesang wirkt auf Dauer sehr monoton und gelangweilt. Ist wahrscheinlich eine Frage der Attitüde. Fragt sich bloß, wer das hören will. Für den Britpop zu unprätentiös, den Punk werden die fehlenden Kicks und zu viele Gitarrensoli abschrecken.
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VÖ: 27.04.2023