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    Glu
    My Demons E.P.

    VÖ: 24.02.2023 | Label: Capital Artist/Sony
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 360
    8 / 12
    Glu - My Demons E.P.

    Aus der Wüste in den Nachtclub – Queens-Of-The-Stone-Age-Bassist Michael Shuman kombiniert als Glu Electro-Groove mit existentialistischer Nabelschau.

    “Ich wollte etwas machen, dass mich herausfordert und mir gleichzeitig Angst einflößt”, so Shuman über den konzeptionellen Hintergrund seines Solodebüts unter dem Namen Glu. Nun könnte man ihm entgegen, dass Queens Of The Stone Age doch auch leidenschaftlich gern auf der dunklen Seite unterwegs sind und über einen gewissen Hab-acht-Faktor verfügen, aber auf diffuse Weise hat das hier eine andere, eine persönlichere Dringlichkeit. Wie lautete doch kürzlich der Titel einer Single von Shumans anderer Band, den Mini Mansions: “Bad Things (That Make You Feel Good)” – ein Motto, das auch hier passt. Der Sound von Glu funkelt im Kreuzungspunkt von dunkler Prosa und melodiösem Prunk. Die Therapieballade “My Demons” mit Gastsängerin Sarah Barthel kreist erst wie eine Spieldose in der Echokammer, um danach mit Raps und dicken Beats aufzugehen und Richtung Piano-Pomp zu tanzen. “Cold Sweat”, mit Vocoder und Streichern, durchzieht der Geist von Prince, “Night Shift” schunkelt fast Abba-esk, “Moonwalkin’” ist weniger Michael Jackson als postmoderne Grandezza, die ein paar Takte lang gar nach Jeff Lynne duftet. Vier Songs sind vom Umfang erst einmal überschaubar, dieses Konzentrat sorgt gleichzeitig jedoch für qualitative Verdichtung. Die Spannung und die musikalische Qualität hält Shuman alias Glu auf diese Art durchweg hoch. Mehr davon!

    Das steckt drin: Beck, Ed Harcourt, Jungle