An atonal quietschenden Saxofonen werden sich bis ans Ende aller Tage die Geister scheiden. “Under No Nation” endet mit so einem sogenannten Skronk. Das Interlude “Apegoat” besteht fast nur aus derart unerträglichem Getröte. Überhaupt: Unter den nur zehn Stücken ist noch ein zweites Interlude, das Piano-Instrumental “Blessings”. Im Vergleich zum Vorgänger “Requiem”, dieser massiven Weltreise in 14 Stücken auf Doppel-LP, ist Oh Death – schätzungsweise nach der Appalachen Folkweise benannt – überraschend schlank. Sporadisch veröffentlichten Goat in den sechs Jahren seit “Requiem” ein Soundtrack Minialbum, eine Seven-Inch und im vergangenen Jahr eine Raritätenkollektion mit zwei neuen Songs, darunter das brillante Queen Of The Underground. Mit durchdringenden Fuzz-Gitarren knüpft der Opener “Soon You Die” daran an. “Chukua Pesa” zeigt die Band dann wieder von ihrer Folk-Seite. Das krachige “Do The Dance” hat den gleichen Tribal-Swing wie der “Zoot Suit Riot” der Cherry Poppin’ Daddies – und ist neben dem Opener ein Highlight dieser Platte. In “Goatmilk” geht es auf den afrikanischen Kontinent inklusive Flöten, Tröten und einer Verbeugung vor dem Ethio-Jazz von Mulatu Astatke. “Blow The Horns” macht genau das nicht, sondern löst die Farfisa mit Tuareg-Blues ab. Nach wie vor einzigartig, diese Worldbeat-Weirdos.