Mike Hard setzt zu Spoken-Word-Performances an, zu denen ihm seine Band nur noch den Background liefert. Der Höhepunkt ist eine Wortschlacht, die der stimmgewaltige Prediger mit der nicht minder aufgeladenen Karen Neal ausficht. Stimmen und Instrumente treten in einen ungleichen Wettlauf, doch die Gitarren schaffen immer wieder den Anschluß und jagen Hard im letzten Drittel der CD durch sämtliche sieben Höllenkreise. Man hört es förmlich dampfen und brodeln. Am Ende versinkt alles im Chaos, Worte sind nur noch fragmentarisch wahrnehmbar; die Sound-Animationen, Samples und Instrumental-Linien verschwimmen ineinander, die Trommel ebnet alles einer Planierraupe gleich ein. Die perfekte Mischung aus Jello Biafra und Neurosis. Ein böses, heimtückisches, spannendes, handwerklich brillantes und konzeptionell dichtes Album, das man nur nicht zu oft hören sollte, weil Steigerungsmöglichkeiten zum hier zelebrierten Wahnsinn kaum vorstellbar sind.
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As Above, So Below
VÖ: 04.10.2024