Zumindest aus Sicht derer, die jenen Sound von Fugazi bis Quicksand lieben. Denn damals gab es noch andere aufblühende Genres, wie etwa Grunge und dessen kleinen Bruder Alternative Rock. Und so wird jeder, der bei den Bandmitgliedern Arthur Sheperd, Joseph Grillo und Drew Thomas an deren Ex-Bands wie Mind Over Matter, Errortype:11, Garrison oder Bold denkt, auf die falsche Fährte gelockt. Wozu der Opener von Life Like zusätzlich beiträgt: Kill The Pundits hätte mit seiner mitreißenden Postcore-Wucht auch Garrison gut gestanden und vielleicht zum nie erreichten Durchbruch verholfen. Doch dann setzt sich Arthur Sheperds altersweise Stimme durch und ersetzt das Bild der in den Jungbrunnen gefallenen Genre-Gründerväter durch das breitbeiniger Altherren. Wie schon beim letztjährigen Debüt (hiesige Veröffentlichung kommenden Herbst) sowie der Vorgängerband Instruction bevorzugen God Fires Man den direkten Weg ins Ohr – und der führt über harte, simple, wenn auch nicht selten große Rock-Gesten. Doch wirken die anno 2009 seltsam entrückt – positiv ausgedrückt: zeitlos. Folglich sind neben Taking Back Sunday und Thursday heute auch Filter und Scott Weiland Tourkollegen. Mit Ersteren teilen sie ihre Vergangenheit, mit Letzteren die Gegenwart. Zukunft ungewiss.