Einerseits ist man geneigt, das erste Baby auf Marilyn Mansons Label in der Luft zu zerreißen, andererseits machen gODHEAD im Prinzip alles richtig.
Jedenfalls für den amerikanischen Markt. Zum ersten wäre da ihr Bandname, den man – wie originell – gODHEAD schreibt. Mit Ausnahme von dEUS möchte man jede Band für diesen orthographischen Kniff ohrfeigen, aber okay, gesprochen ergibt es einen schönen oddhead – oha! Ferner griff man tüchtig in die Farb- und Haargummikiste, um die Visagen zu verschönern, wobei aber auf Totalausfälle wie bei Mudvayne verzichtet wurde. Drittens wird mit Titeln wie I Sell Society oder Penetrate die sichere Provo-Schiene gefahren – ausreichend Gründe, um gODHEAD zu hassen. Allerdings muss man dem Quartett aus Washington bescheinigen, dass es – mit Hilfe von Leuten wie Danny Saber (Black Grape, Remixe für Black Sabbath, Garbage etc.) und John X Volaitis (Orgy, Marilyn Manson, Korn) – elf gute Songs gezaubert hat. Die klingen zwar erwartungsgemäß nach eingängigen Marilyn Manson, Nine Inch Nails und Orgy, entfalten jedoch ein recht erstaunliches Alterna-Pop-Potenzial mit unterkühltem 80er-EBM-Charme und Abzügen in der B-Note für die dünne Stimme von Jason Miller. Richtig phantastisch ist allerdings die Coverversion von Eleanor Rigby. Wenn die mal nicht bald als Single erscheint…
weitere Platten
At the Edge of the World
VÖ: 06.03.2009
The Shadow Line
VÖ: 26.01.2007
Evolver
VÖ: 18.08.2003
Godhead
VÖ: 30.11.1999