Godzillionaire
Diminishing Returns

Paw sind eine der zu Unrecht vergessenen Bands des Alternative-Hypes der 90er. Als im Zuge dessen die Majorlabels alles unter Vertrag nehmen, was ein Flanell-Hemd trägt, veröffentlicht die Band bei A&M zwei Alben mit einer originellen Verbindung aus recht hartem Grunge und hemdsärmeligem Southern Rock. Trotz des Achtungserfolgs für die Single “Jessie” werden Paw allerdings schnell wieder fallengelassen und verschwinden im Hinterland von Kansas.

Sänger Mark Hennesey gibt aber nicht auf und spielt mit seiner aktuellen Band Godzillionaire einen anachronistischen 90er-Sound zwischen Stoner Rock, Grunge und psychedelischen Ausflügen. Sein an einen etwas raueren Eddie Vedder erinnernder Gesang verleiht der Musik Charakter, den Arrangements haftet aber zu viel Proberaum-Session-Feeling an. Das klingt alles organisch und vital, hätte aber vom Produzenten gerne zu schlüssigen Songs geordnet werden dürfen.

Die Ballade “Unsustainable” funktioniert dank elektronischer Loops als trippige Meditation, “Boogie Johnson” ist aufrührerischer Stoner-Funk mit übersteuertem Gesang und Audioslave-Schlagseite und das achtminütige “Shadow Of A Mountain” reizt die Space-Rock-Session-Seite voll aus. Insgesamt bleibt aber ein unausgegorenes Werk einer Band, die man lieber live im Club als zuhause vom Plattenteller hören möchte.

Das steckt drin: Audioslave, Paw, Screaming Trees